Theologische Hochschule Friedensau

Die Theologische Hochschule Friedensau (ThHF) ist eine staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten und blickt auf eine über 120-jährige Geschichte zurück. Gegründet 1899 als „Industrie- und Missionsschule“ im kleinen Ort Friedensau, einem Ortsteil von Möckern in Sachsen-Anhalt, hat sie sich von einer bescheidenen Bildungsstätte mit sieben Schülern zu einer international angesehenen Hochschule entwickelt. Heute studieren etwa 250 Studierende aus über 40 Nationen auf dem idyllischen, parkähnlichen Campus, der rund 100 Kilometer westlich von Berlin inmitten von Wald und Natur liegt. Die Hochschule umfasst zwei Fachbereiche – Theologie und Christliches Sozialwesen – und bietet zehn Bachelor- und Masterstudiengänge, von denen einige berufsbegleitend absolviert werden können.

Die ThHF unterscheidet sich durch ihre familiäre Atmosphäre, kleine Seminargruppen (oft 10-20 Teilnehmende) und eine enge Betreuung durch rund 40 Dozierende, darunter neun Professoren. Sie fördert eine ganzheitliche Bildung, die Glaube, Wissenschaft und Lebensstil miteinander verbindet, und steht Menschen aller Weltanschauungen offen – von Christen über Muslime bis hin zu Atheisten – unter der Prämisse gegenseitiger Wertschätzung und interkultureller Sensibilität. Der Campus bietet alles, was Studierende brauchen: Wohnheime, eine Bibliothek mit über 100.000 Medien, Sportmöglichkeiten (z. B. Fußball, Volleyball, Gymnastik durch den Hochschulsportverein), ein Ladencafé, eine Mensa sowie spirituelle Angebote wie Gottesdienste in der historischen Kapelle. Die Hochschule finanziert sich durch Studiengebühren (z. B. 2.100 € pro Semester für B.A., 2.340 € für M.A., zzgl. 380 € Einschreibegebühren) und Zuschüsse des Trägers, wobei Studierende BAföG beantragen oder bis zu 450 € monatlich durch Campus-Jobs verdienen können.

Die ThHF ist bekannt für ihre praxisorientierte Forschung und Lehre, die durch zehn wissenschaftliche Institute unterstützt wird, etwa in den Bereichen Bibelarchäologie (Grabungen in Jordanien) und internationale Entwicklungszusammenarbeit. Internationalität prägt das Profil: Neben Erasmus-Partnerschaften (z. B. mit Indonesien oder Ghana) gibt es Kooperationen wie mit der Tanjungpura-Universität oder der Akademie Waldfriede in Berlin. Regelmäßige Veranstaltungen wie Online-Infotage (z. B. 20. Februar 2025 für B.A. International Social Work) oder die „Kurzbibelschule“ (28. Mai bis 1. Juni 2025) laden Interessierte ein, die Hochschule kennenzulernen. Ein kostenloses Schnupperstudium ist jederzeit nach Absprache möglich, ebenso wie eine virtuelle 360°-Tour auf der Website.

Ausbildungsziele

Die Theologische Hochschule Friedensau verfolgt das Ziel, Studierende nicht nur fachlich, sondern auch persönlich und ethisch zu prägen, sodass sie in ihren künftigen Berufsfeldern Verantwortung übernehmen können. Die Ausbildung ist christlich-ethisch fundiert, interdisziplinär ausgerichtet und verbindet Forschung mit praktischer Anwendung. Die zentralen Ausbildungsziele sind: 

  • Theologische und sozialwissenschaftliche Kompetenz: Im Fachbereich Theologie liegt der Fokus auf der Erforschung der Bibel (inklusive Hebräisch und Griechisch), adventistischer Theologie und Missionswissenschaft. Im Bereich Christliches Sozialwesen werden Kenntnisse in Sozialer Arbeit, Gesundheits- und Pflegewissenschaften sowie internationaler Entwicklungszusammenarbeit vermittelt. 
  • Praxisorientierte Befähigung: Praktika sind fester Bestandteil aller Studiengänge – sei es in Gemeinden, sozialen Einrichtungen oder internationalen Projekten. Ziel ist es, Studierende auf Berufe wie Pastor:in, Sozialarbeiter:in, Gemeindeleiter:in oder Entwicklungshelfer:in vorzubereiten. Beispielsweise umfasst der B.A. Soziale Arbeit ein Praxissemester, während der M.A. International Social Work Feldforschung im Ausland integriert. 
  • Kritisches Denken und Forschung: Studierende lernen, wissenschaftliche Methoden anzuwenden und aktuelle Forschung mit praktischen Fragestellungen zu verbinden, etwa in der Bibelwissenschaft oder der Analyse sozialer Systeme. Module wie „Methoden der empirischen Sozialforschung“ oder „Exegese des Alten Testaments“ fördern analytisches Denken. 
  • Interkulturelle und globale Perspektiven: Durch die multikulturelle Studierendenschaft und internationale Kooperationen entwickeln Studierende Sensibilität für globale Herausforderungen wie Migration, Armut oder Gesundheitsversorgung. Studiengänge wie der M.A. International Social Work (in Englisch) zielen darauf ab, Fachkräfte für den weltweiten Einsatz zu qualifizieren. 
  • Persönlichkeitsentwicklung: Die Hochschule legt Wert auf eine ganzheitliche Bildung, die ethische Reflexion, Teamfähigkeit und persönliche Reife fördert. Seminare, spirituelle Angebote und das Zusammenleben auf dem Campus unterstützen diese Entwicklung. 
  • Berufliche Vielseitigkeit: Absolvent:innen sind für vielfältige Einsatzfelder gerüstet – von kirchlichen Diensten über soziale Berufe bis hin zu akademischen Karrieren. Der M.T.S. (Master of Theological Studies) bietet Spezialisierungen wie Adventist Studies oder Mission Studies, während der B.A. Gesundheits- und Pflegewissenschaften auf Kooperationen mit Krankenhäusern setzt. 

Die Studiengänge sind modular aufgebaut, umfassen 180 ECTS (B.A.) bzw. 120 ECTS (M.A.) und schließen mit einer Thesis ab. Ohne Abitur ist ein Studium über eine Feststellungsprüfung (nach Ausbildung) möglich, die die Studierfähigkeit prüft.

Studienbedingungen und Besonderheiten

  • Kleine Gruppen: Seminare mit 10-20 Studierenden garantieren intensive Betreuung und Diskussion. 
  • Spracheninstitut: Kurse in Deutsch, Englisch, Hebräisch, Griechisch und Latein unterstützen die theologische und internationale Arbeit. 
  • Digital und flexibel: Online-Vorlesungen (z. B. über Zoom) und die Plattform Moodle ergänzen den Präsenzunterricht, besonders seit der Corona-Pandemie. 
  • Campusleben: Wohnen (ab ca. 200 €/Monat), Sport, Kultur (z. B. Konzerte in der Aula) und Gemeinschaft prägen den Alltag. 
  • Forschung: Institute wie das für Bibelarchäologie oder Entwicklungszusammenarbeit bieten Projekte mit Praxisbezug. 

Kontakt

Für weitere Informationen oder Fragen stehen folgende Ansprechstellen zur Verfügung: 

Theologische Hochschule Friedensau
An der Ihle 19, 39291 Möckern-Friedensau, Deutschland 
Telefon: +49 3921 916-0 (Zentrale, Mo-Fr 8:00-12:00 Uhr, Do zusätzlich 13:00-15:00 Uhr) 
Fax: +49 3921 916-120 
E-Mail: hochschule@thh-friedensau.de (allgemeine Anfragen) 

  • Studienberatung: studienberatung@thh-friedensau.de, Tel.: +49 3921 916-134 
  • Zulassungsamt: zulassungsamt@thh-friedensau.de, Tel.: +49 3921 916-190 (für Bewerbungen und Schnupperstudium) 

- Website: www.thh-friedensau.de 

Die ThHF öffnet ihre Türen für Interessierte – sei es beim Tag der offenen Tür (z. B. 6. April 2025), online oder vor Ort. Entdecken Sie eine Hochschule, die Glaube, Bildung und Gemeinschaft in einem einzigartigen Umfeld vereint!