Studienzentrums des GRZ Krelingen

Das Studienzentrum des Geistlichen Rüstzentrums (GRZ) Krelingen in Walsrode, Niedersachsen, ist eine staatlich anerkannte Ergänzungsschule und ein zentraler Bestandteil des GRZ Krelingen, eines freien Werks innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Es wurde im November 1972 von Pastor Sven Findeisen gegründet, mit dem Ziel, junge Menschen theologisch und sprachlich auf ein Studium oder den kirchlichen Dienst vorzubereiten. Das Studienzentrum bietet ein einjähriges Theologisches Vorstudienjahr, das sich an angehende Theologiestudierende, Religionslehrerinnen und -lehrer sowie an Personen richtet, die ihre Kenntnisse in Bibelsprachen und Theologie vertiefen möchten. Seit 2023 wurde das Programm von zwei auf ein Jahr komprimiert, um eine intensivere, aber dennoch umfassende Ausbildung zu gewährleisten.

Das GRZ Krelingen liegt auf einem 17 Hektar großen Gelände, etwa 10 Kilometer nordöstlich von Walsrode, und ist Norddeutschlands größte evangelikale Einrichtung mit einem Jahresetat von rund fünf Millionen Euro. Es arbeitet auf der Grundlage der Evangelischen Allianz und verbindet christliche Gemeinschaft mit vielseitigen Arbeitsbereichen wie Freizeiten, Tagungen und sozialer Teilhabe. Das Studienzentrum wird von Pastor Karsten Vehrs geleitet, unterstützt von einem kleinen, qualifizierten Team: Roland Hees (Sprachlehrer für Griechisch und Hebräisch), Hans Wölk (Theologieunterricht) und Annegret Plehn (Sekretariat). Die ruhige Lage in der Lüneburger Heide fördert eine konzentrierte Lernatmosphäre, die durch tägliche Andachten, gemeinsames Leben und Freizeitmöglichkeiten wie Wandern oder Sport bereichert wird.

Ausbildungsziele

Das Studienzentrum verfolgt eine ganzheitliche Ausbildung mit folgenden Schwerpunkten:

  • Beherrschung der Bibelsprachen:
    Ziel ist es, Studierenden in einem Jahr die biblischen Originalsprachen Hebräisch und Griechisch (Klassisches Griechisch) sowie optional Latein (als Ferienkurs) zu vermitteln. Der Unterricht ist intensiv und praxisorientiert, mit täglich zwei Stunden Sprachunterricht (bis März Griechisch, danach Hebräisch). Die Sprachen werden in kleinen Lerngruppen und durch Selbststudium erlernt, mit regelmäßiger Lernkontrolle. Am Ende des Studienjahres legen die Studierenden staatlich und kirchlich anerkannte Prüfungen ab: Hebraicum, Graecum und ggf. Latinum. Diese Qualifikationen sind Voraussetzung für ein Theologiestudium an Universitäten oder für kirchliche Ämter und ermöglichen eine eigenständige Arbeit mit den biblischen Texten.
  • Theologische Grundlagenarbeit:
    Parallel zum Sprachunterricht erhalten Studierende eine fundierte Einführung in die Theologie. Zu den Inhalten gehören:
    • Bibelkunde: Systematisches Studium der Bibel, um deren Inhalte, Struktur und historische Kontexte zu verstehen (z. B. Epheserbrief, 1. Mose).
    • Bibelverständnis und -auslegung: Entwicklung hermeneutischer Ansätze, um die Bibel im Kontext moderner Kritik und pluralistischer Theologie zu interpretieren.
    • Einführung in die Philosophie: Grundlagen philosophischen Denkens, fokussiert auf theologisch relevante Themen (z. B. Ethik, Metaphysik).
    • Biblische Seelsorge: Praktische Ansätze zur Begleitung und Unterstützung von Menschen aus christlicher Perspektive.
      Das Ziel ist es, Studierenden eine solide Basis für das weitere Studium oder den Dienst zu geben und sie auf die Herausforderungen der Bibelkritik an Universitäten vorzubereiten.
  • Persönliches und geistliches Wachstum:
    Das Studienzentrum betont die Verbindung von Kopf, Herz und Hand. Durch tägliche Andachten, Gebetszeiten und das Leben in Wohngemeinschaften sollen Studierende im Glauben wachsen, ihre persönliche Berufung klären und eine geistliche Reife entwickeln. Gemeinschaft wird als prägendes Element gesehen, das den Übergang von Schule zu Studium oder Beruf erleichtert.
  • Praktische Anwendung und Orientierung:
    Praktika in evangelistischer Arbeit (z. B. bei Veranstaltungen wie dem Jugendfestival BAM) und Einblicke in die Arbeitsbereiche des GRZ (Freizeitzentrum, Teilhabezentrum, Überbetriebliche Ausbildungsstätte) bieten praktische Erfahrungen. Ein Highlight ist der Ausflug zur Gedenkstätte Bergen-Belsen, der historische Sensibilität und ethische Reflexion fördert.

Studienbedingungen und Besonderheiten

  • Format und Ablauf:
    Das Studienjahr beginnt am 3. August 2025 (Anreise am Wochenende davor) und endet am 13. Juli 2026 mit einem Abschiedsgottesdienst. Es startet mit fünf Einführungswochen, gefolgt von einem strukturierten Tagesablauf: zwei Stunden Sprachunterricht (9:00–11:00 Uhr), zwei Stunden Theologie (11:30–13:30 Uhr), nachmittags Selbststudium oder Gemeinschaftsaktivitäten. Prüfungen finden im Juni/Juli statt (z. B. Hebraicum am 27. Juni 2025 im aktuellen Jahrgang). Ein späterer Einstieg ist nach Absprache möglich.
  • Kosten:
    Die Gesamtkosten betragen 534 € pro Monat (12 Monate = 6.408 €), inklusive Schulgeld, Verpflegung (Mittagessen, Grundnahrungsmittel für Frühstück und Abendessen) und Unterkunft (Doppel-/Mehrbettzimmer, warm). Schüler-BAföG ist beantragbar, was die Zugänglichkeit erhöht. Schnuppertage kosten 20 € (inkl. Übernachtung und Verpflegung).
  • Unterkunft und Gemeinschaft:
    Studierende leben in kleinen Wohngemeinschaften auf dem Gelände (2–4 Personen pro Zimmer), mit Gemeinschaftsküchen und sanitären Anlagen. Bettwäsche ist mitzubringen oder gegen Gebühr verfügbar. Die kleine Gruppengröße (2024/25: 9 Studierende, 2025/26: voraussichtlich ähnlich) ermöglicht eine familiäre Atmosphäre, die durch tägliche Mahlzeiten, Andachten und Freizeitaktivitäten (z. B. Kanufahren, Lagerfeuer) gefestigt wird.
  • Besonderheiten:
    • Kompaktes Programm: Seit 2023 alles in einem Jahr – Sprachen und Theologie gleichgewichtig, trotz hoher Intensität mit Freizeit ausbalanciert.
    • Sprachfokus: Einzigartig in Norddeutschland durch die Kombination von Hebräisch, Griechisch und optional Latein in einem Jahr.
    • Gemeinschaftsleben: Enge Bindungen und geistliche Prägung durch das Leben im GRZ-Kontext.
    • Externe Referenten: Gastdozenten wie Dr. Manfred Dreyza (ehemaliger Studienleiter), Prof. Dr. Peter Zimmerling oder Edith Gutsche bereichern das Programm.
    • Schnuppertage: Gezielte Kennenlernmöglichkeiten für Oberstufenschüler und Studieninteressierte (Termine auf Anfrage).

Kontakt

Studienzentrum GRZ Krelingen
Krelingen 37, 29664 Walsrode

Das Studienzentrum des GRZ Krelingen bietet eine einzigartige Kombination aus intensivem Sprachunterricht, theologischer Grundlagenarbeit und geistlichem Leben in einer inspirierenden Umgebung. Es ist ideal für alle, die sich auf ein Theologiestudium vorbereiten oder ihren Glauben vertiefen möchten, und zeichnet sich durch seine Praxisnähe und Gemeinschaft aus. Anmeldungen für das Studienjahr 2025/26 sind offen – Schnuppertage bieten die Chance, das Programm vorab zu erleben!

Weitere Informationen finden Sie auf der Website: grz-krelingen.de/studienzentrum.